Der Pfau
Höher und höher steigt die Sonne über den Tierpark. Die Robben und Kängurus wachen auf, Die Giraffen und Tiger bekommen ihr Frühstück und dann werden alle auf ihre Außengehege gelassen.
Aber es gibt auch Tiere, die zwar kleine Hütten haben, aber sich ansonsten frei auf dem Gelände bewegen können. Dazu gehören mehrere Hühner und auch ein Pfau.
Dieser stolziert durch den Tierpark, schlägt das Rad, flattert auf niedrige Mauern und stolziert über die Wege. Er zeigt sich allem und jedem. Der Pfau ist recht eingebildet und arrogant. Er weiß, dass er ein schönes Federkleid hat und möchte das überall herumzeigen.
Ein paar Hühner leben und nisten in den Büschen. Sie helfen einander, leben in Gemeinschaft, legen Eier und bekommen Futter. Sie streiten sich auch manchmal, aber abends schlafen sie nebeneinander auf der Stange ein.
Der Pfau schläft allein, niemand mag länger als nötig sein eingebildetes Krächtzen und Gehabe ertragen.
Marie und ihr Bruder Jakob machen heute mit ihren Eltern einen Ausflug in den Tierpark.
Als sie sich an den Elefanten und Lamas sattgesehen haben und ein Picknick auf der Wiese machen wollen, kommen gefiederte Gäste dazu: Die Hühner und auch der Pfau wollen sehen, ob wohl etwas für sie abfällt. Marie ist beeindruckt von dem Pfau. Sie bewundert sein Gefieder und will ihn gerne füttern. „Ja, ich bin der Schönste!“ krächzt der Pfau und stolziert eingebildet hin und her.
Jakob deutet auf die Hühner: „Guck mal! Die machen wohl einen Ausflug mit ihren Freunden! Könnte sein, dass sie mehr Spaß haben als der Pfau. Der ist zwar schön, aber auch ziemlich allein.“
„Ja,“ nickte seine Mutter. „Das, was wirklich wichtig ist, sieht man häufig nicht von außen mit den Augen. Da gibt es sogar einen Spruch in der Bibel: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.(1.Samuel 16,7)“